„Laut einer Befragung aus dem Jahr 2020 gaben rund 30 Prozent der befragten LGBTQI*-Menschen an, in den letzten zwei Jahren Diskriminierungen […] erlebt zu haben.“ (L. Graefe 2024)
Seit 2017 arbeitet das Brandenburger Aufklärungsprojekt „Bildung unterm Regenbogen“ daran, Schulen zu sicheren Orten für queere Jugendliche zu machen. Initiiert vom Landesverband AndersARTiG e.V., erreichte es bislang über 5.000 Schüler*innen und Lehrkräfte durch Workshops zu sexueller Vielfalt, Diskriminierungsschutz und Coming-out-Prozessen. Doch nun steht die Zukunft des preisgekrönten Modells auf der Kippe.
Weshalb das Projekt systemrelevant ist
- Peer-to-Peer-Ansatz: Queere junge Menschen leiten Workshops für Schulklassen (ab Jahrgangsstufe 7) – niedrigschwellig und authentisch.
- Lehrkräftefortbildungen: Sensibilisierung für queere Lebensrealitäten und Umgang mit Mobbing.
- Wissenschaftlich fundiert: Kooperationen mit Universitäten und Schulpsycholog:innen.
Die aktuelle Notlage
Aufgrund des seit Monaten blockierten Brandenburger Landeshaushalts erhielt das Projekt keine Förderverlängerung für 2024. Die Folgen:
✅ Stellenabbau: Eine von zwei hauptamtlichen Kräfte musste entlassen werden.
✅ Angebotseinschränkung: 67% der Workshop-Anfragen konnten 2024 nicht bedient werden.
✅ Existenzgefahr: Bei ausbleibender Finanzierung droht die Einstellung.
Fachverbände wie der Paritätische Wohlfahrtsverband warnen vor Dominoeffekten: Ohne solche Präventionsangebote steigen die Kosten für Jugendhilfe und psychologische Interventionen langfristig.
Mögliche Lösungsansätze
Bundesprogramm „Demokratie leben!“: Einreichung als Modellprojekt läuft.
Brückenfinanzierung durch das Bildungsministerium aus Rücklagen.

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