🏳️🌈 Was geschah und warum wir jetzt handeln müssen
🔍 Was passierte?
Am 15. Juni 2025 griffen 10–15 vermummte Täter mit Schlagstöcken und Holzlatten die Veranstaltung „Bad Freienwalde ist bunt!“ an. Die Attacke traf gezielt queere Teilnehmende und Demokratieengagierte während des Aufbaus des Familienfestes. Drei Menschen wurden verletzt:
- Ein 47-Jähriger erlitt einen Schlag ins Gesicht
- Ein 54-Jähriger wurde am Kopf verletzt
- Ein dritter Opfer trug Prellungen davon
Die Täter – laut Zeugen „jung, sportlich und in schwarzer Kleidung“ – flüchteten vor Polizeieintreffen. Bereits im Vorfeld waren 40 Plakate der Initiative gestohlen worden – ein klares Zeichen geplanter Einschüchterung.
⚖️ Aktueller Stand: Ermittlungen und politische Reaktionen
- Staatsschutz ermittelt:
- Seit 17. Juni liegt der Fall beim Staatsschutzdezernat Frankfurt (Oder). Ermittelt wird wegen „schweren Landfriedensbruchs“ und Körperverletzung.
- Ein 21-jähriger Tatverdächtiger aus Bliesdorf (mit Verbindung zur Neonazi-Partei „Der Dritte Weg“) steht im Fokus. Er soll bereits 2023/2024 Angriffe auf CSDs und Vielfaltsfeste begangen haben.
- Debatte um Polizeischutz:
- Innenminister René Wilke (parteilos) räumte ein: Die Polizei war zwar mit drei Streifenwagen vor Ort, jedoch „zurückhaltend postiert“. Die Beamten konnten den Überfall nicht verhindern.
- Kritik von Veranstalterin Judith Strohm:„Wir fordern eine andere Gefahreneinschätzung. Safe Spaces wie unser Fest brauchen wirksamen Schutz!“.
- Politische Solidarität – außer bei der AfD:
- SPD, CDU und Linke forderten besseren Schutz für Demokratieveranstaltungen.
- Die AfD Brandenburg (mit 40 % Wahlergebnis in Bad Freienwalde) distanzierte sich vage: „Gewalt lehnen wir ab – aber ohne konkrete Konsequenzen“.
🌈 Warum dieser Angriff Brandenburg wachrüttelt: Systematische Gewalteskalation
- Queerfeindlichkeit als Ideologie: Rechtsextreme Gruppen wie „Der Dritte Weg“ hetzen gezielt gegen sexuelle Vielfalt. Fachstellen warnen vor einer „neuen Generation junger Neonazis“.
- Alarmstufe „Baseballschlägerjahre 2.0“: Die Amadeu-Antonio-Stiftung warnt vor einem Flächenbrand rechter Gewalt – vergleichbar mit den 1990ern.
- Brandenburgs gefährliche Hotspots: Bad Freienwalde gilt laut Verfassungsschutz als Treffpunkt der rechten Szene. Die Attacke war kein Einzelfall, sondern Teil einer Serie.
✊ Unsere Antwort: Pride-Demonstrationen sind jetzt Schutzschilder der Demokratie!
Der Angriff in Bad Freienwalde fällt mitten in den Pride Month – kurz nach der Brandstiftung an einer Regenbogenflagge in Dallgow-Döberitz (14. Juni). Diese Taten zeigen: Queerfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind zwei Seiten derselben Hass-Medaille.
Jetzt gilt: „Lasst uns stärker als je zuvor in Brandenburg für Vielfalt auf die Straße gehen!“
📅 Termine zum Vormerken und Mitmachen:
Eberswalde – 21. Juni
Fahrrad-Pride Potsdam – 21. Juni
Falkensee – 5. Juli
Wittenberge – 5. Juli
Bernau – 12. Juli
Bad Belzig – 12. Juli
Neuruppin – 12. Juli
Luckenwalde – 12. Juli
Ludwigsfelde – 9. August
Rathenow – 30. August
Frankfurt / Oder – 13. September
Oranienburg – 27. September
Cottbus – 25. Oktober
💚 Was wir als Grüne fordern:
- Konsequente Aufklärung: Kein Schlussstrich unter die Ermittlungen! Täter und Hintermänner müssen benannt werden.
- Sicherheitskonzept 2.0: Veranstaltungen wie CSDs benötigen priorisierten Polizeischutz – nicht „zurückhaltende“ Präsenz.
- Zivilgesellschaft stärken: Förderung von Initiativen wie „Bad Freienwalde ist bunt“ als demokratische Feuerwehr.
✨ Abschlussstatement der Veranstalter:
„Es ist klar, dass wir uns hier nicht vertreiben lassen […] Angst ist einfach ein schlechter Ratgeber“
– Judith Strohm, Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“
Quellen:
- rbb24: Polizei hat ersten Tatverdacht nach Angriff
- rbb24: Vermummte greifen Besucher an
- taz: Minister über Angriff
- rbb: Bad Freienwalde am Tag nach dem Angriff
- Amadeu-Antonio-Stiftung: Warnung vor Gewalteskalation

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