Bildungskollaps verhindern – Brandenburg braucht eine echte Bildungswende

Für Dietmar Woidke & Co. lief der Zeugnistag schlecht: Unser Zeugnis für die Bildungspolitik der Brandenburger Landesregierung enthält leider jede Menge Fünfen und Sechsen. Und das aus gutem Grund:

Trotz massiver Herausforderungen im Bildungsbereich hat die Landesregierung mit SPD und BSW im Haushaltsentwurf 2025/26 den Rotstift genau dort angesetzt, wo Zukunft gemacht wird: in Kitas, Schulen und bei der Lehrkräfteausbildung.

Was wird gestrichen oder gekürzt?

❌ Zahlreiche Stellen bei Lehr- und Erziehungskräften fallen weg. Schon jetzt fehlen in Brandenburg rund 1.800 Lehrkräfte – weitere Streichungen verschärfen den Mangel dramatisch.

📉 Die Mittel für Förder- und Inklusionsunterricht werden zusammengestrichen – auf Kosten der Kinder, die auf besondere Unterstützung angewiesen sind.

🛑 Der geplante bessere Betreuungsschlüssel in Kitas wird nicht umgesetzt. Stattdessen müssen überlastete Fachkräfte noch mehr auffangen.

💸 Die Zuschüsse für längere Kita-Öffnungszeiten wurden komplett gestrichen – das trifft besonders Familien mit eingeschränkten Arbeitszeiten.

  • In Schulen werden nächstes Schuljahr rund 400 Lehrkraftstellen gestrichen, 100 im Jahr danach
  • Zusammenlegung von Klassen: Noch mehr Schülerinnen und Schüler pro Klasse, noch weniger individuelle Betreuung
  • Wegfall von Teilungs- und Förderunterrichten: Ein Fünftel der Stunden fällt weg
  • Wegfall von Klassenfahrten, Ausflügen und AGs
  • Wegfall von Lehrer-Eltern-Gesprächen: Der wichtige Kontakt zwischen Lehrkräften und Eltern wird erheblich reduziert
  • Finanzierung von Vertretungen nicht gesichert: Noch weniger Vertretungsstunden, noch mehr Unterrichtsausfall
  • Brandenburg wird für Nachwuchslehrkräfte noch unattraktiver
  • In Kitas wurde die geplante Verbesserung des Betreuungsschlüssels gestoppt
  • Gleichzeitig wird die Förderung für längere Öffnungszeiten gestrichen – das vorhandene Personal muss auf mehr Stunden gestreckt werden, die Qualität der Betreuung leidet weiter

Die Landesregierung rechtfertigt diese Kürzungen mit dem Spardruck und verweist auf das Haushaltsdefizit. Doch Bildung ist kein Luxus – sie ist Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit. In Zeiten des Fachkräftemangels, multipler Krisen und wachsender Bildungsungleichheit ist dieser Kurs fahrlässig.

Wir Grüne haben als außerparlamentarische Opposition alles daran gesetzt, gegenzusteuern. Doch SPD und BSW setzen andere Prioritäten – und lassen Kinder, Eltern und pädagogisches Personal im Stich.

  • Mehr Personal in Kitas für kleinere Gruppen und mehr Zeit pro Kind
  • 600 neue Lehrkräfte-Stellen statt Mehrbelastung – plus mehr Schulsozialarbeit, IT-Fachkräfte & Co.
  • Starke Fortbildung & duales Studium für Erzieher*innen und Lehrkräfte
  • Bewährte Programme sichern – keine Kürzungen bei Demokratie-, Gedenk- oder Vielfaltprojekten
  • Werde laut! Sprich das Thema in deinem Umfeld an – ob in der Kita, Schule oder im Verein.
  • Wende dich an deine Landtagsabgeordneten. Fordere sie auf, sich gegen die Kürzungen zu stellen.
  • Mach mit bei Aktionen vor Ort. Viele Initiativen und Bündnisse formieren sich gerade – sei dabei.
  • Teile diesen Beitrag in sozialen Medien und hilf mit, Aufmerksamkeit zu schaffen.

Bildung ist kein Kostenfaktor – sie ist unsere stärkste Investition in die Zukunft.

Wir kämpfen weiter für ein Brandenburg, das allen Kindern faire Chancen bietet. Mach mit!

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