Jeder kennt ihn, jeder liebt ihn: der ikonische Weihnachtsmann mit weißem Rauschebart und rotem Mantel ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, sondern entstand im 19. Jahrhundert durch künstlerische und literarische Einflüsse – ein Symbol für Fröhlichkeit, das tief in christlichen und vorchristlichen Traditionen wurzelt.
Ursprung der Farben Rot und Weiß
Die rot-weiße Erscheinung geht auf den Künstler Thomas Nast zurück, der ab 1863 in der Zeitschrift „Harper’s Weekly“ Santa Claus als beleibten Mann mit rotem Pelzmantel, weißem Bart und Stiefeln zeichnete. Nast ließ sich vom „Belzenickel“ inspirieren, einer pfälzischen Weihnachtsfigur mit Pelz und rotem Mantel aus seiner Kindheit, sowie vom Heiligen Nikolaus, dessen Bischofsrobe traditionell rot war. Bereits in den 1890er Jahren zeigten US-Ansichtskarten ähnliche rot-weiße Figuren, und Autoren wie Clement Clarke Moore verstärkten 1823 in „A Visit from St. Nicholas“ das Bild eines rundlichen, rot gekleideten Geschenkebringers.
Der Coca-Cola-Mythos enttarnt
Häufig wird Coca-Cola als Erfinder des roten Weihnachtsmanns hingestellt, doch der Konzern popularisierte lediglich ein bestehendes Bild. Ab 1931 beauftragte Coca-Cola den Illustrator Haddon Sundblom, Nasts Santa in den Firmenfarben Rot-Weiß für Werbekampagnen zu zeichnen. Rot-weiße Weihnachtsmänner prangten schon Jahrzehnte zuvor auf Postkarten und in Illustrationen. Coca-Cola nutzte die Ikone geschickt für Weihnachtsverkäufe, erfand sie aber nicht.
Bedeutung heute
Rot steht für Wärme, Großzügigkeit und festliche Freude, Weiß für Reinheit und Schnee – Farben, die Nast bewusst wählte, um den Geist der Gaben und Gemeinschaft zu verkörpern. Dieser Look prägt bis heute Weihnachtskultur weltweit und erinnert daran, wie sich kulturelle Symbole durch Kunst und Kommerz weiterentwickeln, ohne ihre historischen Wurzeln zu verlieren.
Wir wünschen allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit
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