Abschiebung trotz Gerichtsurteil: Grüne fordern Rückholung der jesidischen Familie Qassim

Mit großer Bestürzung haben wir die Abschiebung der jesidischen Familie Qassim aus Lychen (Uckermark) zur Kenntnis genommen – obwohl das Potsdamer Verwaltungsgericht am selben Tag zugunsten der Familie entschieden hatte. Mutter, Vater und vier minderjährige Kinder wurden dennoch in den Irak gebracht – in jene Region, in der sie den Völkermord an den Jesid*innen durch den sogenannten IS nur knapp überlebten. In ein Gebiet, das noch heute durch Drohnenangriffe und bewaffnete Milizen massiv unsicher ist.

Diese Abschiebung ist aus unserer Sicht ein humanitärer Skandal. Dass ein Kindergartenkind samt Familie in eine existenziell gefährliche Lage gebracht wird – entgegen einer laufenden gerichtlichen Entscheidung – ist ein eklatanter Verstoß gegen rechtsstaatliche und menschenrechtliche Grundsätze.

Die Landesvorsitzende der Brandenburger Grünen, Dr. Andrea Lübcke, bringt es auf den Punkt:

„Es ist unerträglich, dass eine Familie, die vor dem Genozid durch den IS geflohen ist, trotz gerichtlicher Entscheidung abgeschoben wurde. Besonders die Tatsache, dass hier vier minderjährige Kinder betroffen sind, macht diesen Vorgang zu einem humanitären Skandal. […] Brandenburg muss seiner humanitären Verantwortung gerecht werden.“

Dass das Brandenburger Innenministerium offenbar kein Problem darin sah, die Familie trotz dieser Tatsachen abzuschieben, steht exemplarisch für die Diskursverschiebung nach rechts, die längst konkrete und tragische Folgen hat. Selbst Hinweise des RBB, dass Jesid*innen besonders schutzbedürftig seien und Rückführungen in jedem Fall besonders sorgfältig geprüft werden müssten, wurden in diesem Fall ignoriert.


Noch besteht eine Chance, dass Innenminister Wilke den Fehler korrigiert und sich für die Rückholung der Familie Qassim einsetzt. Als Grüne rufen wir zur aktiven Beteiligung auf – jede Stimme zählt:

👉 Jetzt Petition unterschreiben: Holt die Familie Qassim zurück!

1. Schreibe an das Innenministerium
Fordere per E-Mail die Rückholung der Familie:
📩 poststelle@mik.brandenburg.de

2. Gib Medien Rückmeldung
Lobe den RBB für seine Recherche

(Artikel „Genozid überlebt, Asyl abgelehnt: Familie kämpft um Bleiberecht“):
🔗 rbb-Kontaktformular

Fordere die MAZ auf, den Fall aufzugreifen:
📩 brandenburgredaktion@MAZ-online.de

3. Mach den Fall sichtbar
Nutze deine Reichweite in den sozialen Medien, um auf das Schicksal der Familie Qassim aufmerksam zu machen. Jeder Beitrag zeigt, dass wir nicht wegsehen.



Die Brandenburger LAG Frieden, Entwicklung & Migration engagiert sich aktiv zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen – mit offenem Austausch und konkreten Aktionen. Wenn dich diese Themen interessieren, melde dich gern unter:
📩 lag.fem@gruene-brandenburg.de
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