Die S-Bahn nach Stahnsdorf rückt in greifbare Nähe: Mit dem Abschluss der Vorplanung und einer klaren Trassenentscheidung für die S25 Süd ist der nächste große Meilenstein erreicht. Die Verlängerung von Teltow Stadt bis Stahnsdorf und der Ausbau der Bestandsstrecke sind damit nicht mehr bloße Vision, sondern konkret hinterlegte Planungsrealität.
Worum es geht
Kern des Projekts ist die Verlängerung der S-Bahn-Linie S25 vom heutigen Endpunkt Teltow Stadt um etwa vier Kilometer bis zur neuen Endstation in Stahnsdorf, vorläufig „Sputendorfer Straße“ genannt. Auf halber Strecke ist eine zusätzliche Station im Bereich Iserstraße/Biomalzspange vorgesehen, die das Fahrgastpotenzial in Teltow und dem nördlichen Stahnsdorf besser erschließen soll. Parallel wird der bislang eingleisige Abschnitt zwischen Berlin Südende und Lichterfelde Ost zweigleisig ausgebaut, die Station Berlin-Lankwitz grundlegend erneuert und mit einer zweiten Bahnsteigkante versehen.
Warum das wichtig ist
Die S-Bahn-Anbindung ist Teil des Infrastrukturprojekts i2030 „Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“, das auf häufigere Verbindungen, kürzere Fahrzeiten und mehr Kapazität im Umweltverbund zielt. Für Stahnsdorf und Teltow bedeutet die Verlängerung eine direkte, im Zielzustand im 10-Minuten-Takt geplante Verbindung ins Berliner Zentrum mit Umsteigepunkten etwa Richtung Südkreuz, Potsdamer Platz und Friedrichstraße. Damit werden sowohl die stauanfälligen Straßenachsen entlastet als auch die Voraussetzungen geschaffen, um mehr Alltagswege vom Auto auf die Schiene zu verlagern – ein zentraler Baustein kommunaler Klimaschutzpolitik.

Was bisher geschah
Die planerische Grundlage für das Projekt wurde im Rahmen der i2030-Grundlagenermittlung gelegt, anschließend startete 2022 die Vorplanung (Leistungsphase 2). Seit 2023 liefen entlang der künftigen Trasse umfangreiche Vermessungen, Baugrunduntersuchungen, Grundwassermessungen sowie Kampfmittelsondierungen in Berlin-Lankwitz, Teltow und Stahnsdorf, die im März 2025 abgeschlossen wurden. Parallel wurden verschiedene Infrastruktur- und Trassenvarianten – darunter durchgehend zweigleisige und abschnittsweise eingleisige Lösungen – technisch, rechtlich, verkehrlich und umweltfachlich bewertet.
Was jetzt neu ist
Ende November 2025 haben sich die Projektpartner von Berlin, Brandenburg, VBB und DB auf eine sogenannte Variantenentscheidung geeinigt und damit die Vorplanung für die Verlängerung Teltow–Stahnsdorf abgeschlossen. Festgelegt wurde unter anderem, dass die Strecke zwischen Teltow Stadt und Stahnsdorf durchgehend zweigleisig gebaut wird, um einen stabilen 10-Minuten-Takt zu ermöglichen, und dass in Stahnsdorf eine neue Endstation mit angrenzender Abstellanlage für vier Vollzüge entsteht. In Teltow wird die S-Bahn den Bereich Ruhlsdorfer Straße/Whitehead-Straße in offener Trasse unter Straßenniveau queren, die Iserstraße bleibt für den Fuß- und Radverkehr mittels Unterführung passierbar, während der motorisierte Verkehr künftig über eine mit Überführung ausgestattete Biomalzspange geführt wird.

Wie es weitergeht
Ende November 2025 wurde die Variantenentscheidung getroffen. Damit haben wir die Vorplanung für die Verlängerung der S-Bahn-Strecke zwischen Teltow und Stahnsdorf abgeschlossen.
DB Netz AG
Mit dem Variantenentscheid startet nun die Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 3 und 4), für die die Finanzierung durch die Länder bis zum Abschluss dieser Planungsstufe gesichert ist. Der Beginn des Planfeststellungsverfahrens ist nach aktuellem Stand für Ende 2027 vorgesehen; die Baurealisierung – einschließlich zweigleisigem Ausbau in Berlin und Neubau der Stationen Iserstraße und Sputendorfer Straße – wird nach heutigem Meilensteinplan in der ersten Hälfte der 2030er Jahre erwartet, mit dem Ziel einer Inbetriebnahme um 2032. Anfang 2026 sind Informationsveranstaltungen in Teltow und Stahnsdorf geplant, auf denen die Ergebnisse der Vorplanung und die nächsten Schritte öffentlich vorgestellt werden.
Klimanutzen der S25-Verlängerung: CO₂-Einsparungen und weniger Autoverkehr
Die zweigleisige Ausführung der neuen S-Bahn-Trasse von Teltow Stadt nach Stahnsdorf schafft nicht nur einen stabilen 10-Minuten-Takt, sondern entlastet gezielt das Straßennetz und reduziert Treibhausgasemissionen. Aktuell pendeln viele Stahnsdorferinnen und Stahsndorfer über stauanfällige Achsen wie die L77 oder Potsdamer Chaussee ins Berliner Zentrum. Mit der S25 Süd werden Alltagsfahrten wie zur Arbeit oder in die Freizeit deutlich attraktiver per Schiene machbar, was den Modalanteil ÖPNV steigert und Autokilometer spart.
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ÖPNV ist Daseinsvorsorge
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